System- und Familienaufstellungen
Was sind System- oder Familienaufstellungen?
System- oder Familienaufstellungen sind eine hilfreiche Methode, um auf zügige Weise, neue Erkenntnisse über einen bestehenden Konflikt, ein unerfülltes Bedürfnis oder ein immer wiederkehrendes Muster zu erlangen. Häufig können durch diese Methode überdies Auswege aus schwierigen Lebenslagen aufgezeigt, Dauerkonflikte gelöst oder hilfreiche Ressourcen erkannt werden, mit denen der bevorstehende Weg erleichtert werden kann.
Mit System-oder Familienaufstellungen kann auf unterschiedlichen Ebenen gearbeitet werden: Zu konkreten lebensbezogenen Fragen oder Problemen, bei persönlichen Entwicklungsfragen, aber auch auf scheinbar verborgenen Ebenen, wodurch einen Heilung auf seelischer Ebene angeregt werden kann. Ziel der Aufstellungsarbeit ist es, die jeweils ganz individuellen Ressourcen und Lösungsansätze aufzudecken, die möglichst umfassend zur positiven Entwicklung beitragen.
Die Methode der Aufstellung kann im Einzelkontakt, aber auch in Gruppenarbeit angewandt werden. Einzelne Teilbereiche des Ausgangsproblems oder der Fragestellung werden hierbei herausgelöst und visuell „aufgestellt“. Hierdurch können Erkenntnisse über die konkretere Beschaffenheit, den Ursprung und ggf. die Verknüpfung mit anderen Lebensbereichen erlangt werden. Solche Informationen zeigen oftmals Wege auf, durch die Konflikte bearbeitet und gelöst werden können. Auch in scheinbar ausweglosen Problemlagen können sich so neue, vorher nicht denk- oder sichtbare Lösungswege eröffnen.
System- oder Familienaufstellungen eignen sich beispielsweise in folgenden Kontexten:
Berufliche Fragestellungen
Im beruflichen Kontext kann die Aufstellungsarbeit behilflich sein bei Veränderungs- oder Entscheidungsprozessen. Auch kann diese Methode beispielsweise genutzt werden, um der eigenen Berufung näher zu kommen, um Konflikte zwischen Teammitgliedern zu lösen oder um die Kooperation zwischen unterschiedlichen berufsbezogenen Positionen und Akteuren zu verbessern.
Beziehungsprobleme
In nahen Beziehungen zu Lebenspartner*innen oder anderen sozialen Beziehungen können System- oder Familienaufstellungen helfen, mögliche Störfaktoren oder Dauerkonflikte zu identifizieren. Durch die Aufstellungsarbeit wird der Zugang und Einblick zur jeweilige Perspektive der unterschiedlichen Beziehungspartner*innen ermöglicht und erleichtert. So wird das eigene Verhalten und das der oder des Anderen nachvollziehbarer.
Familiäre Probleme
Die Aufstellungsarbeit kann helfen, Probleme in der eigenen Herkunftsfamilie oder mit den eigenen Kindern zu erkennen und zu lösen, indem versteckte Strukturen sichtbar gemacht werden. Dies gilt insbesondere für kindliche Symptome, deren Ursachen anhand von System- oder Familienaufstellungen beleuchtet und häufig gelindert werden können. Speziell bei Familiensystemen, bei denen sich die Eltern getrennt haben, ggf. neue Partnerschaften entstehen, können System- oder Familienaufstellungen eine ordnende und klärende Wirkung auf alle Familienmitglieder haben, insbesondere auf die mitbetroffenen Kinder. In vielen Familien zeigen sich generationsübergreifende (Verhaltens-) Muster, die von Generation zu Generation übertragen werden. System- oder Familienaufstellungen können helfen, diese Muster zu dechiffrieren, um ein Leben in mehr Freiheit und Selbstbestimmung zu ermöglichen.
Individuelle Fragestellungen, persönliches Wachstum und Ressourcentraining
Mithilfe einer System- oder Familienaufstellung können individuelle persönliche Themen beleuchtet werden, um Hindernisse oder „Altlasten“ aus dem Weg zu räumen und als selbstbewusste*r Herr oder Herrin im eigenen Leben zu agieren. Die positiven Auswirkungen dieser Arbeit können sich sowohl auf privater, als auch auf beruflicher Ebene zeigen.
Gesundheitliche Themen und Traumaarbeit
Mit Hilfe von System- oder Familienaufstellungen können Hinweise über die emotionale oder seelische Konstitution erlangt werden, welche u. U. körperliche (Krankheits-) Symptome begünstigen. Dabei stellt die Methode jedoch keinen Ersatz für eine konservative medizinische oder psychologische Therapie dar. Vielmehr können die Erkenntnisse aus der Aufstellungsarbeit häufig die konservative Behandlung unterstützen.
Darüber hinaus kann Aufstellungsarbeit bei der Verarbeitung von traumatischen Erfahrungen behilflich sein oder bei der Verarbeitung von Trauer, beispielsweise dem Verlust von geliebten Menschen unterstützen. Auch wenn emotional schwierige Themen aufgestellt werden, ist es das Ziel der Aufstellungsarbeit mit einem positiven Ausblick zu enden, mit einer Ressource, die Kraft und Zuversicht für die Zukunft gibt.
Ablauf einer Aufstellung:
Im persönlichen Gespräch wird vorab das konkrete Anliegen geklärt und näher definiert, um zu überprüfen, ob es mit systemischer Aufstellungsarbeit bearbeitet werden kann. In der Folge werden wahlweise Einzel- oder Gruppentermine vereinbart, um das Thema aufzustellen. Wird ein Anliegen aufgestellt, werden stellvertretende Personen oder Holzfiguren im geschützten und diskreten Raum angeordnet. So können gerade auch nicht offensichtliche, verborgene oder vernachlässigte Erkenntnisse zum jeweiligen System gewonnen werden. Anschließend werden – in Absprache mit der* Klient*in – Optimierungen vorgenommen, die für die Bearbeitung und Lösung des Anliegens naheliegend sind. Bei dieser Arbeit passiert nichts, was nicht von der Person gewollt ist, die ihr Anliegen aufstellt. Dies wird durch behutsame und beständige Rückversicherung in der Zusammenarbeit der Anleiterin mit der* Klient*in gesichert. Nach der Aufstellungsarbeit können weiterführende Fragen beantwortet werden.
Zeiten und Kosten:
Einzeltermine nach Anfrage bei Maike Sonntag unter info@wild-thing-yoga.de oder 0162/2502936.
Die Kosten für Einzeltermine betragen 90€ für 90 Minuten. Für Aufstellungsarbeit werden ca. 1,5 - 2 Stunden benötigt.
Nächste Gruppentermine in Kassel:
- 19.04.2024 von 14-19h
- 21.06.2024 12-19h
Diese Gruppentermine werden in Kooperation von zwei ausgebildeten Systemaufstellerinnen gemeinsam durchgeführt:
Nora Ast - Wirtschaftspsychologin, Systemische Therapeutin und Systemaufstellerin. Sie coacht und begleitet seit mehreren Jahren Führungskräfte, Teams und Einzelne in ihrer persönlichen Entwicklung.
Maike Sonntag - Sozialpädagogin (Dipl. II), Verfahrensbeiständin (FamGe), Yogalehrerin, Präventionstrainierin gegen Gewalt und Systemaufstellerin.
Die Kosten für Gruppentermine betragen 95€ für Menschen mit eigenen Aufstellungsanliegen. Es ist wünschenswert, dass eine weitere Person (kostenfrei) mitgebracht wird, um Anderen in der Bearbeitung ihrer Anliegen behilflich zu sein. Andere Interessierte ohne eigenes Anliegen bezahlen 45€.
Weitere Fragen oder Anmeldungen per Email an info@wild-thing–yoga.de oder unter 0162/2502936.